Wanderritt anlässlich des 40 jährigen Jubiläums der VFD zur Pferdemesse Eurocheval nach Offenburg vom 21.07 – 26.07.2014

Daher war es uns eine große Freude durch den schönen Nordschwarzwald zu reiten und hierbei bei einigen unserer Mitgliedswanderreitstationen zu nächtigen.

Die Wettervorhersage war zunächst nicht berauschend, dennoch starteten wir am Montag voller Vorfreude am Schwarzwald Sportzentrum in Neubulach. Unsere erste Etappe führte uns noch recht sanft nach Neu Nuifra zum Wälderhof Kaupp. Nach 32 km kamen wir dort an ohne dass wir unterwegs nass geworden sind. Auf dem Wälderhof wurden wir bereits von Ulli und Antonia Kaupp erwartet und herzlich empfangen. Wie immer fehlte es an nichts und Pferd und Reiter waren bestens umsorgt. Nach einer Nacht im komfortablen Heulager machten wir uns bei strömendem Regen auf den Weg.

 

Der Dienstag, 22.07.2014 führte uns von Neu Nuifra nach Sulz am Neckar zum Viehhaus der Familie Mühllehner. Nachdem es morgens schon ordentlich geregnet hatte, hörte es glücklicherweise mittags auf und wir konnten unsere Rast bei Haidenhof im Trockenen verbringen. Danach öffnete der Himmel seine Schleusen wieder und unsere Regenausrüstung wurde einem ordentlichen Test unterzogen. Pferd und Reiter waren dann auch ganz froh, dass wir nach 27 km schon recht frühzeitig am Viehhaus eintrafen. Nachdem wir die Pferde versorgt hatten und uns unter der Dusche wieder ausgewärmt hatten, erbarmte sich auch Petrus und das Wetter wurde besser. Abends wurden wir herzlich von der Familie Mühllehner aufgenommen und wunderbar bekocht. Übernachtet haben wir in einem ehemaligen Hühnerstall, welcher sehr liebevoll renoviert wurde und wir eine erholsame Nacht verbrachten.

 

Am Mittwoch, den 23.07.2014 kämpften sich auch die ersten Sonnenstrahlen durch den Nebel, so dass wir nach einem reichhaltigen Frühstück motiviert aufbrachen. Heute erwartete uns eine lange Tour die uns in die Tiefen des Schwarzwaldes führen sollte. Zunächst ritten wir nach Alpirsbach, wo wir etwas Kultur genossen und eine Gaststätte fanden wo wir die Pferde zur Rast anbinden durften und zur Abwechslung gab es kein Vesper aus der Packtasche sondern Weizenbier und Pommes. Frisch gestärkt machten wir uns weiter auf den Weg. Dieser führte uns durch eine beeindruckende Schwarzwaldlandschaft. Das Wetter war auch wie ausgewechselt. Die Regenkleidung brauchten wir nicht mehr, dafür konnten wir nun im T-shirt reiten und auch die Pferde kamen ordentlich ins Schwitzen. Nach der letzten Rast erwartete uns nochmal ein ordentlicher Anstieg. Mit dem Ziel vor Augenritten wir weiter. Leider mussten wir feststellen, dass der Schwarzwald manchmal Tücken parat hat und es Wege die auf der Karte verzeichnet sind einfach nicht mehr gibt oder unpassierbar geworden sind. So mussten wir uns etwas improvisiert die letzten Kilometer durch den Wald kämpfen und kamen letztendlich nach guten 40 km mit 1,5 Stunden Verspätung auf dem Horberlehof in Wolfach an. Nachdem die Pferde versorgt waren wurden wir auch hier wieder von der Familie Fahrner unkompliziert aufgenommen und bekocht. Und nach einem netten Abend fielen wir müde ins Bett.

 

Am Donnerstag, den 24.07.2014 erwartete uns nochmal eine lange Etappe mit vielen Höhenmetern von Wolfach nach Gengenbach. Bei traumhaften Wetter starteten wir schon frühzeitig. Wie lang diese Etappe werden würde, konnte bis dato noch keiner ahnen. Jack war an dem Tag etwas müde und war zunächst nicht sonderlich motiviert, als wir mit unserem Gepäck wieder aufbrachen. Schon wenige Kilometer nach Aufbruch war es wieder so weit, Wege die nach Karte vorhanden sein müssten, waren nicht vorhanden oder wurden durch Kuhweiden und ähnliches blockiert. So mussten wir schon ziemlich früh größere Umwege in Kauf nehmen, was für die Motivation nicht gerade förderlich war. Die Pferde hatten Hunger, die Reiterinnen waren genervt von dem ständigem umdrehen, neue Wege suchen, Berg auf Berg ab. Irgendwann beschlossen wir die ursprünglich geplante Route vollständig zu verlassen und uns in Richtung Kinzigtal zu begeben um von dort aus ohne weitere unnötigen Höhenmetern ans Ziel zu gelangen. Der Weg ins Tal zog sich jedoch ins unermessliche. Endlich an der Kinzig angekommen war es bereits 18 Uhr, die Stimmung war am Nullpunkt, weder Pferd noch Reiter waren sonderlich wild darauf die noch bevorstehenden 15 km zu reiten, denn wir hatten bereits schon 36 km auf dem Tacho! Nach einem Anruf bei unserer nächsten Station dem Reiterhof Schwarz in Gengenbach, dem wir mitteilten, dass sich unsere Ankunft sehr nach hinten verschieben würde kam unerwartet die Wende. Familie Schwarz bot uns ganz schnell und unkompliziert an, dass sie uns mit dem Pferdeanhänger abholen würde. Also wurde schnell ein Treffpunkt vereinbart. Wir sattelten die Pferde ab und ließen sie am Ufer der Kinzig grasen bis der Tross eintraf. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie schnell die Pferde im Anhänger waren, auch sie waren offensichtlich froh, dass sie die letzten Kilometer gefahren wurden. Auf dem Reiterhof kamen die Pferde auf eine Koppel und konnten sich endlich satt fressen und ausruhen. Auf dem Hof herrschte schon großer Trubel, da außer uns noch 18 andere Wanderreiter da waren die alle das Ziel Offenburg vor Augen hatten. Wieder wurden wir vorzüglich bekocht und versorgt und konnten uns mit den anderen Wanderreitern, welche aus ganz verschiedenen Regionen angeritten waren, austauschen. Die Freude, dass wir nun wieder etwas in der Zivilisation angekommen waren und wieder Internetempfang hatten ließen uns die Strapazen des Tages schnell wieder vergessen und es gab doch noch ein Happy end.

 

Am Freitag, den 25.07.2014 konnten wir es entspannt angehen lassen, die letzte Etappe war nicht mehr weit. Nach dem Frühstück sattelten wir zum letzten Mal die Pferde, befestigten das Gepäck und machten uns auf den Weg zur Messe Eurocheval. Halla und Jack waren gut erholt. Heute hatten wir keine Höhenmeter zu bewältigen. Es ging 15 km an der Kinzig entlang, was auch mehrfach zum Galopp einlud. Nach kurzen 2 Stunden waren wir schon in Offenburg.

 

Dort mussten wir uns anmelden, das Gepäck und die Ausrüstung wurden überprüft und die Pferde mussten dem Tierarzt vorgestellt werden. Die Pferde steckten den Messerummel erstaunlich gut weg und so erlebten wir nach ca. 165 km Wanderritt mit vielen Höhenmetern noch einen schönen Tag auf der Messe mit Einkaufsbummel, Vorführungen anschauen, Fackelritt, Abschluss im Saloon, Übernachtung im Wanderreiterdorf direkt neben der Bahnlinie…

 

Am Samstag, den 26.07.2014 wurden wir vormittags mit dem Pferdeanhänger abgeholt und so gingen schöne, spannende, eindrucksvolle aber auch anstrengende 6 Tage zu Ende.

 

Ein großer Dank geht an die VFD die dieses Wanderreitertreffen hervorragend organisiert und durchgeführt hat, an die Wanderreitstationen, welche uns so herzlich aufgenommen und umsorgt haben, hierbei ganz besonders an die Familie Schwarz, welche uns an jedem Tag zum Happy end verholfen haben, an unseren Abholservice Freddy, danke mein Schatz! Und natürlich an unsere treuen Wegbegleiter Jack und Halla die uns so brav und zuverlässig durch den Schwarzwald getragen haben!

 

Wir freuen uns auf die nächste Eurocheval 2016!

Anja Wölfle