Stafetten- Wanderritt vom Süd- zum Nordschwarzwald

In Lenzkrich wurden vor dem Start der fünf Reiterinnen in den Norden durch Marion Dimer aus dem Südschwarzwald, eine Rolle mit Unterschriften übergeben, welche aus der Schweiz stammten. Diese sollte während des Rittes erweitert werden.

 

Nach ausgiebigem Frühstück und ewig langem Packen ging es bei Traumwetter in den romantischen Schwarzwald. Wir überquerten die Gutach und ritten im Tal entlang. Am Kirnbergsee konnten wir die Pferdebeine im See erfrischen. Bei einer Jagdhütte im Wald wurde Pause gemacht. An der Hütte hing eine Jagdtrophäe aus dem Gärtringer Wald bei Calw. Da kamen gleich heimatliche Gefühle auf. Durchs Bregachtal ritten wir mit einem herzhaften Galopp dem Ziel des Tages entgegen nach Herzogenweiler. Familie Geiselhardt gab uns Quartier obwohl sie das zuvor noch nie gemacht hatten. Sie verwöhnten uns mit einen Grillabend. Die Kriebelmücken brachten Pferd und Reiter zur Verzweiflung und es wurden neue Methoden wie z.B. Haarspray als Gegenmittel (erfolglos) getestet. Da Champus ein Eisen fast verloren hatten, begann eine Telefonodyssee nach einem Schmied, die mehrere Stunden in Anspruch nahm. So endete der Tag mit Hugo (in Form eines Getränks) und der nächste Tag begann mit Joachim. Das war nämlich der Schmied, der sich dann doch noch bereit erklärte zu kommen und so den Weiteritt von Elke mit Champus ermöglichte.

 

Wieder hatten wir traumhaftes Reitwetter: es wehte ein leichtes Lüftchen und die Bremsen hatten Erbarmen mit uns. Die Strecke war sehr anstrengend mit viel Asphalt. So entschied sich Anja bei der Mittagspause Jack zu schonen. Das Pferd wurde gegen ein Cabrio eingetauscht. Der noch junge Jack konnte so ohne Gepäck die restliche Strecke als Handpferd locker mit laufen. Die Strecke nach Flour-Winzeln zog sich, da wir auf Grund von Moorwegen und viel Regen in den vergangenen Wochen öfters aus Sicherheitsgründen umkehren mussten. Die zweite große Pause wurde an einen romantischen Wildsee eingelegt. Zum Schluss gab es wieder lange Galoppstrecken. Trotzdem waren es nicht enden wollende 44 km zum Ziel. Die reine Reitzeit an diesem Tag betrug fast 7 Stunden und wir hatten einen Schnitt von 6,6 km. Durch Anjas Reitabbruch konnte sie aber am Ziel auf dem Araberhof in Fluor-Winzeln schon alles für die Pferde vorbereiten. Die Reiter und Pferde nahmen das dankbar an.  Geschlafen wurde entweder auf Feldbetten im Reiterstüble oder auf Heuballen in der Scheune.

 

Am dritten Reittag führte die Strecke nach Neu-Nuifra auf den Wälderhof. Dieses Mal waren es nur 34 km zum Ziel. An diesem Tag zeigte der Schwarzwald sein Naturell und es ging ständig rauf und runter. Zuerst musste ein Aufstieg nach Dornhan gemeistert werden. Danach ritten wir runter ins Glatttal nach Bettenhausen. Am Freibad gönnten wir uns ein Eis. Die Pferde nutzten das für eine kleine Pause. Die Mittagspause konnten wir an einem Naturphänomen einlegen: Wir entdeckten einen Kalksinterwasserfall! Das ist etwas ganz Besonderes in unserer Gegend. Nach einem weiteren Aufstieg nach Bittelbronn war eine weitere kleine Rast an einem Friedhof nötig. Eine Frau aus der Nachbarschaft sah uns und brachte für jede Reiterin ein Eis. Das ist uns zuvor auch noch nicht passiert. Dankbar nahmen wir die kleine Aufmerksamkeit an. Kurz vor dem Ziel riss sich Yankee in Salzstetten noch ein Eisen ab. Nach einer „Kurz-OP“ konnten wir den Ritt beenden. Auf dem Wälderhof wurden wir von Familie Kaupp wie immer herzlich willkommen geheißen und dieses Mal war der Schmied sofort zur Stelle. Der Abend klang gemütlich nach einem italienischen Essen im Saloon aus.

 

Am vierten Reittag ging es schon Richtung Heimat. Das Wetter war uns immer noch holt und die Strecke entlang der Waldach ist immer wieder ein Erlebnis. Auf den Höhen bei Egenhausen kann man beim Reiten über schöne Wiesenwege eine gewaltige Aussicht auf den Schwarzwald genießen. Im Nagoldtal gibt es eine schöne Stelle um in die Nagold zu reiten. Nach ausgiebigem Planschen nahmen wir das Picknick auf einer Wiese direkt am Wasser ein. Flott ging es auf die Höhe nach Wart und über Schwarzwaldhöhen war das Ziel in Neubulach rasch erreicht. Einige Reiterinnen konnten hier schon wieder zu Hause nächtigen.

 

Der nächste Tag führte die Gruppe nach Bad Teinach – Schmieh, wo der alljährliche Sternritt an diesem Sonntag statt fand. Gemeinsam mit der Wanderreitgruppe, welche im Rahmen der VFD Stafette vom Hegau über den Schwarzwald in die Pfalz ritten,  führte Franziska die jetzt ziemlich große Gruppe auf den Farrenhof. Dort wurde die jetzt noch umfangreichere Staffentenrolle an Hansjörg Ruoff vom Heckengäu übergeben, der den Stafettenritt in die Pfalz fortsetzte.

 

Von Franziska Liebelt und Anja Wölfle